HU Spezial - Winzerei Rossi

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Das zweite Video der HU-Spezial-Serie. Dieses Mal ist der Winzer Marko Rossi aus Istrien vor unsere Kamera getreten. Die Winzerei Rossi hat eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1885 zurückgeht. Der Uropa von Marko hatte wahrscheinlich keine Vorstellung davon, welchen Werdegang es mit seinem kleinen Weinberg auf sich nehmen, und daß Rossi zu einem der erfolgreichsten kroatischen Winzereien werden würde. Heute führen drei bescheidene Brüder die Winzerei, die ständig bestrebt sind, Innovationen einzuführen, aber damit die alten Traditionen nicht in Vergessenheit geraten lassen. Marko werdet ihr im Laufe des Videos kennenlernen, aber es gibt auch noch den ältesten Bruder Luka, der für das Marketing und die Destillation zuständig ist und seit neuestem Vorsitzender der Vinistra ist, eine Vereinigung der Winzereien Istriens. Und dann gibt es noch den jüngsten Bruder Filip, einer der jüngsten Sommeliers Kroatiens, der euch im Video unseren Moro, einem Rotwein-Cuvée und einen Rosé ein bisschen näher bringen wird. Zwei tolle Weine, die ihr auch bei uns im Shop finden könnt. Über Rossi könnten wir noch ein bisschen mehr schreiben, jedoch überlassen wir alles Weitere unserem Video. Eins ist aber sicher. Jeder, der dort war, kehr auch wieder zurück, weil es ein schöner Ort ist, der alle Sinne streichelt.

Viel Spaß mit dem Video!

Hi Marko! Sag uns bitte etwas über die Familie Rossi.

Ich und meine beiden Brüder, d.h., wir drei leiten die Winzerei und wir sind bereits die fünfte Generation, die sich mit dem Weinbau beschäftigen. Es gibt auch eine sehr lustige Geschichte zu unserer Familie. Mein Sohn, das ist dann schon die sechste Generation, ist in der EU geboren. Ich und meine Brüder in Kroatien, mein Vater in Jugoslawien, sein Vater in Italien, und sein Vater in Österreich-Ungarn, aber alle sind im selben Haus geboren. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber wir haben uns den Gegebenheiten angepaßt und unsere Arbeit gemacht.

Wie hat sich eure „Weingeschichte“ verändert über all die Jahre?

Am Anfang, in einem alten Dokument, wird das Jahr 1885 erwähnt. Ein Vertrag, daß wir uns mit dem Weinbau beschäftigen – unterschrieben von unserem Ur-Ur-Opa. Dieses Dokument beweist den Kauf der ersten Weinberge und unseres Hauses. Weinberge, auf denen unsere ersten Weinreben gepflanzt wurden. Seitdem befassen wir uns durch alle Generationen durchgängig … alles Geld wurde durch Agrarwirtschaft und Weinbau verdient. Natürlich hat sich das alles verändert im Laufe der Zeit, am Anfang war das ein anderer Weinbau als heute, Finanzen, Marketing, so daß … durch die Geschichte hat sich das alles sehr verändert.

Und wie hat Dein persönliches Weinabenteuer angefangen?

Ich und meine Brüder, wir haben schon als kleine Kinder bzw. uns wurde das alles auf eine Art und Weise implementiert, die Arbeit zu Hause, in der Firma. Immer nach der Schule, nach den Hausaufgaben, sind wir schnell in den Weinberg oder aufs Feld als „Hilfskraft“. Von klein auf wurden wir eingebunden, und als wir das größer wurden, hat jeder von uns irgendwie seine persönliche Aufgabe innerhalb der Firma gefunden, jeder in seinem Tätigkeitsfeld, so daß wir drei völlig unterschiedliche Brüder sind, mit unterschiedlichen Charakteren, aber genau das hat uns innerhalb der Firma vereint. Ich bin in der Produktion, mein älterer Bruder führt die Finanzen und mein jüngerer Bruder ist in der Gastronomie. Alle drei völlig unterschiedlich, aber trotzdem vereinen wir uns innerhalb der Winzerei.

Was bedeutet Wein für Dich?

Für mich bedeutet Wein der Sinn des Lebens, denn meine ganze Lebenszeit fließt in den Wein. Einige Winzer bzw. Hersteller vergessen häufig, und stellen sich oft in den Vordergrund, als ob sie Künstler wären, und der Wein ist ihr geschaffener Kunstgegenstand, aber ich sehe das ganz anders. Wir müssen Profis sein, aber der Künstler ist das Terroir, die Natur, und der Wein ist sein Werk. Wir als Hersteller müssen Fachlaute sein, Profis eben, um das Potenzial der Örtlichkeit zu erkennen, um so bestmöglich den Weinberg in die Flasche zu bekommen.

Welcher ist von all Deinen Weinen Dein persönlicher Lieblingswein?

Mein Lieblingswein … das ist eine schwere Frage, denn jeder unserer Weine paßt zu einer bestimmten Situation. Aber sagen wir mal, wenn wir uns eine bestimmte Situation anschauen, dann ist mit der Abend am liebsten, mit der Familie, wenn man zu einem schönen Abendessen eine Flasche Wein öffnet, dann ist es am häufigsten unser Templara – Malvazija Templara, der vielschichtig ist und frisch, so daß ich sagen kann, ja, Templara. Aber es hängt trotzdem von der Situation ab.

Welche Charakteristiken haben eure Weine und wodurch unterscheidet ihr euch von anderen Winzern?

Unser Hauptziel ist und war es, daß unsere Weine absolut Istrien widerspiegeln. Wenn wir einen Rotwein machen, dann soll sich das Terroir im Wein wiederfinden. Wenn wir unsere Malvazija machen, dann soll diese Örtlichkeit den Wein wiedergeben. Es ist uns aber ebenfalls wichtig, daß der Kunde unsere Emotionen erkennt. Unsere Jugendlichkeit, unseren Mut etwas Neues zu erschaffen, denn wir sind immer noch jung und wir wollen Fortschritte machen, um nicht im Standard steckenzubleiben, so daß …

Habt ihr Auszeichnungen für euere Arbeit?

Wenn wir über Auszeichnungen sprechen, dann sind wir als Familie besonders stolz auf lokale Auszeichnungen, die auf der Vinistra erworbene Goldmedaille, aber ich denke, daß irgendwie immer … internationale Auszeichnungen wie die beim Decanter und International Wine Challenge. Vor allen Dingen für unsere Malvazija Templara, die zweimal die Goldmedaille beim Decanter und einmal bei der International Wine Challenge in London erlangte, war das sehr wichtig, wie auch Gold als bester kroatischer Weißwein im Jahre 2019. Das sind unsere Hauptauszeichnungen. Jedes Jahr nehmen wir an der Vinistra teil und auch dieses Jahr haben wir Gold bekommen, wieder für unsere Malvazija Templara und für unserer Moro, unser rotes Cuvée. Wir sind auf jeden Fall stolz, sowohl auf die lokalen als auch auf die internationalen Auszeichnungen. Jedoch ist dem Kunden immer die internationale Auszeichnung wichtiger.

Und neben euren Weinen, welcher ist Dein Favorit?

Neben unseren Weinen … wir sind immer … eigentlich ist es so, daß wir unsere Weine nach internationalen Vorbildern kreieren. Denn im heutigen Zeitalter des 21. Jahrhunderts denke ich, daß alles schon erfunden ist. Ein bisschen Spielraum gibt es noch, so daß wir das Beste aus der Welt herausziehen. Wenn wir unseren Moro machen, unser Rotweincuveé, d.h. bevor wir ihn gemacht haben, haben wir Rotwein aus dem Bordeaux gekauft. Denn wir wissen, daß der Bordeaux die Basis ist für gute Rotweine. Deren Weine sind elegant, keine Komponente ist zu aufdringlich, nicht zu viel Tannine, nicht zu viel Holz. Der Schlüssel bei ihren Weinen ist immer die Eleganz. Und wir wollten, daß unser Moro ebenfalls diese Eleganz bekommt wie die Bordeaux-Weine, so daß wir uns bei der Herstellung unsere Roten ins Bordeaux begeben haben. Als wir Rosé gemacht haben, kauften wir Weine aus der Provence – und schon wieder befinden wir uns in Frankreich, denn wir sind der Meinung, daß ihre Art Weine zu machen, Roses – das ist genau, was wir wollen. Wieder geht es um Eleganz. Nichts Übertriebenes, nicht zu süß … es sind einfach Roses, so wie wir sie mögen. So daß wir für die Herstellung unseres Roses in die Provence gewandert sind. Und bei den Weißweinen haben wir uns ins Burgund begeben. Mit anderen Worten, wir befinden uns irgendwie immer in Frankreich. Wir versuchen so viel wie möglich von den anderen zu lernen, aber wollen gleichzeitig dieses Wissen übertragen auf unseren Heimatboden. Man kann das nie 1:1 übertragen, denn bei uns herrscht ein anderes Klima, aber eine gewisse Basis gibt es dennoch.

Wie beschreibst Du Weine, welche Technik benutzt Du?

Beim Beschreiben von Weinen, wenn ich mit anderen Menschen rede, alles hängt vom Gesprächspartner ab. Mit einigen Leuten gehe ich ins Detail, in die Biochemie, in die einzelnen Bestandteile, d.h. hier sprechen wir dann über die Säure, pH-Werte, über Phenole und all diese Dinge, präzise Werte. Aber es gibt auch die anderen Gespräche, wenn man über Emotionen spricht, Geschmäcker, die Paarung mit Essen, so daß alles vom Gesprächspartner abhängt und der Sinn des Gesprächs.

Marko: Filip, benimm Dich!

Filip: So, ganz einfach. Den Wein schwenken wir und schauen uns nur die Farbe an. Hier haben wir eine wundervolle rubinrote Farbe mit dicken Tränen, so daß wir sagen können, daß wir einen sämigen und potenten Wein haben. Wir haben ein Bordeaux-Cuvée mit Cabernet Sauvignon, Merlot und Teran. Die Basis ist Merlot, so daß auf der Nase Beerenfrüchte überwiegen, vorangig Himbeere, Heidelbeere, Preiselbeere, sogar ein bisschen Aronia. Wir haben hier auch einen herbalen Stich durch den Cabernet Sauvignon. Und des Weiteren einen Hauch Istriens, einen Hauch Teran. Aber diesen finden wir mehr im Geschmack. Im Geschmack gibt uns der Teran, d.h. 10 % im Cuvée, eine schöne Tannine. Und wir haben das Bordeaux-Cuvée, fein und leicht, aber durch unseren Teran und durch den Holzausbau bekommen wir die Korpulenz im Wein. Beim „Winepairing“ können wir auf etwas rustikalere Nahrung gehen wie Lammkoteletts mit gebratener Polenta, aromatisiert, mit Käse und Rosmarin. Und die Soße kann durchaus Frucht vertragen.

Welches Essen empfehlt ihr zu Moro und eurem Rosé?

Zum Rosé, mein lieber Marko, würde ich Krebs empfehlen. Von Scampi bis hin zu Garnelen. Hinsichtlich der 2 Gramm Restzucker, verbindet sich unser Rose hervorragend mit dem Scampi vom Grill oder zu einem Scampi-Risotto. Das Risotto nicht zu sehr würzen, einfach in seiner Basis anrichten, ein bisschen Zucchini eventuell – das wäre ideal. Beim Moro, für mich ein sehr interessanter Wein, denn wie wir schon vorher sagten, paßt dieser zu den Lammkoteletts. Mir persönlich paßt der Moro sehr gut zu Pinsa Romana. Bei dieser Pizza haben wir eine nichtstandardmäßige Form, so daß wir irgendwie beim Teig bleiben … ein Sauerteig mit Tomatensoße, Mozzarella oder Burrata, die dem ganzen ein bisschen Süße verleihen. Und obendrauf, wenn verfügbar, Bresaola, Carpaccio oder Boškarin – das ist dann eine echt gute Kombination. Oder luftgetrockneter Schinken.

Wo steht Istrien heute im Gegensatz zu einigen weltbekannten Region wie das Bordeaux z.B.?

Marko: Wenn wir uns die Geschichte anschauen, dann sind wir nicht gerade die beste Region, denn der Weinbau, so wie er heute funktioniert, dann sprechen wir über 50–100 Jahre. In den weltbesten Regionen wie die Toskana oder das Bordeaux, Burgund, Piemont … hier geht die Tradition bis in die Renaissance zurück. Hier sind wir bei 700–800 Jahre. Hier können wir uns einfach nicht messen mit diesen Regionen, auch nicht was die Quantität angeht, aber dafür mit der Qualität. Hier sind junge Leute gefragt, die Lust am Reisen haben und die alten Traditionen bestmöglich hier zu uns nach Istrien bringen. Istrien hat eine gute Lage, ein gutes Klima. Es gibt immer mehr junge Leute, die in sich investieren und das ganze Niveau bei uns anheben. Der ganze Tourismus – Eno-Tourismus ist meiner Meinung nach auf einem guten Weg.

Filip: Hier würde ich gerne, Marko, hinzufügen … Istrien liegt im Weltgeschehen im Moment sehr, sehr hoch. Jeder fünfte Tourist seit letztem Jahr hat Istrien genau aus diesem Grund besucht und das zeigt den Erfolg des Eno-Tourismus. D.h., Wein oder Essen. Das ist ein Trend, der Gott sei Dank, wächst und immer besser werden wird.

Marko: Aber das Ziel ist und bleibt Qualität, denn wir sind nur ein Tropfen im Meer in der Welt, und das einzige, mit dem wir punkten können, ist Qualität. Und deswegen müssen wir uns fokussieren auf: Qualität, Qualität, Qualität!

Welche Vision habt ihr und was wollt ihr noch erreichen?

Marko: Rossi an sich … wir als Firma, unser Ziel ist die Qualität zu halten, unser Ziel ist es eine gleichbleibende Qualität zu haben, mit dem Trend, daß es noch besser wird. Mit den Jahren müssen wir auch die Quantität leicht anheben, nicht zu groß natürlich, aber mit dem Wachstum auf jeden Fall die Qualität halten. Und natürlich regelmäßig mit Premiumweinen auf den Markt gehen, denn genau diese Premiumprodukte bringen auch unsere restlichen Produkte in den Fokus.

Filip: Markenprodukte und so weiter.

Marko: Weine, die jetzt schon vorbereitet werden, sagen wir für 2027. Das wird eine Linie Teran, die als Premium-Etikette erscheinen wird. Es gibt noch ein paar Ideen. Vor 10 Tagen sind wir mit einem Chardonnay aus 2017 auf dem Markt erschienen und einen aus dem Jahre 2019. Wir haben den passenden Augenblick abgewartet, denn beide Jahrgänge sind Chardonnay. Einer von der roten Erde und einer von der weißen. Gleichzeitig sind wir mit beiden rausgegangen, damit wir den Leuten die Möglichkeit geben konnten zu vergleichen. Chardonnay von der roten Erde und Chardonnay von der weißen Erde. Denn wir wissen, daß Chardonnay ein Weltenbummler ist, so wie er durch die Welt reist, so …

Filip: ...so ist er auch durch Istrien gereist auf zwei verschiedene Terroirs.

Marko: Er wandelt sich immer, nie ist er gleich. Nicht in Istrien, nicht in Slawonien...

Filip: Im Übrigen, weißt Du Marko, nicht ein Gast hat ein und dieselbe Meinung. Dem einen gefällt der eine besser, dem anderen der andere. Es war wirklich richtig, mit beiden gleichzeitig auf den Markt zu gehen, so daß jeder seinen Geschmack findet.

Marko: Ja, denn … wir leben von unseren Basislinien, das ist unser Cash-Flow. Das sind unsere Basislinien Malvazija, Moro, Rose. Ich denke, daß es sehr wichtig ist den Leuten mehr Premiumlinien zu präsentieren, d.h. mit ihnen auf den Markt zu gehen.

Filip: So sieht’s aus!

Wenn ihr nicht gerade im Weinberg seid, womit beschäftigt ihr euch?

Filip: Da muß ich sofort sagen … wenn ich nicht im Weinberg bin, dann arbeite ich. Und wenn ich den Weinberg gehe, dann entspanne ich.

Marko: Bei mir ist es etwas anders … da ich in der Produktion bin, bin ich auch oft im Weinberg. Und im Moment befindet sich die Firma im Wachstum, so daß wir nur sehr wenig Zeit haben, wenn wir nicht im Weinberg oder im Keller sind. Die Freizeit wird also mit der Familie verbracht, da wir jungen Zuwachs bekommen haben. Jede freie Sekunde wird also … schnell mit dem Sohn, schnell spielen, alles schnell. So daß … das jetzt das Hobby ist.

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